Markant Mitgliederkongress 2024

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Zukunftsmacher – was sind die Game Changer von morgen? Das war die zentrale Frage des zweitägigen Markant Mitgliederkongresses in München. Exper¬ten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik lieferten impulsreiche Denkanstösse für die Zukunft.

In einer Welt, die sich ständig im Wandel be­findet, ist es von entscheidender Bedeutung, einen Blick auf das Unbekannte zu werfen: Welche Herausforderungen und Chancen hält die Zukunft bereit und wie können wir selbst Einfluss nehmen? Gemeinsam mit der Führungsebene der Handelspartner hat die Markant auf dem Mitgliederkongress, der vom 16. bis 17. Mai im Hotel Bayerischer Hof in München stattfand, diese Frage unter verschiedenen Aspekten betrachtet. Der Journalist und TV-Moderator Cherno Jobatey moderierte den zweitägigen Kongress.

 

Resilienz und Verlässlichkeit

Trotz der globalen Herausforderun­gen sieht die Markant zuversichtlich der Zukunft entgegen. «Wir glau­ben, dass es eine ganze Menge guter Gründe für Zuversicht gibt, da wir auf drei grosse Stärken der deutsch­sprachigen Region bauen können», so Dominik Scheid, Geschäftsführer der Markant AG. «Das sind die staatli­chen Institutionen und ein starker Rechts­staat sowie resiliente und langfristig orientierte Wirtschaftsstrukturen.» Es kommt aber gerade jetzt auch auf Resilienz, Verlässlichkeit und Ko­operation an. Werte, die der Markant wichtig sind und von ihr gelebt werden.

 

Ferner ist es der Gruppe wichtig, Services zu entwickeln, die für die Partner einen Mehrwert bieten. Ein Beispiel sei hierfür die Digitale Vorgangsakte. Sie redu­ziert durch eine End-to-End-Digitalisierung der Informationsflüsse entlang der Belieferungs- und Wareneingangsprozesse die Prozesskosten für alle Beteiligten erheblich. Von hoher Komplexität ist das Lieferkettensorgfaltspflichten­gesetz. Hier ist das Ziel der Markant, gemeinsam mit den Partnern die Gesetze in umsetzbare Lösungen zu verwandeln.

 

«Unser Anspruch ist, der Partner für die Beschaffung von validen, geprüften Daten zu werden – und zwar für die gesamte Branche, weil innerhalb der Gesetze wird nicht mehr unterschieden zwischen Han­del und Industrie, sondern zwischen Betroffenen und Machern. Das zeigt, dass an dieser Stelle auch Kooperation das Gebot der Stunde ist», sagte Tkotz, Geschäftsführer der Markant AG.

 

Ein Game Changer unserer heutigen Zeit ist auch die generative künstliche In­telligenz. So hat die Markant AG im März das Start-up «retail.ai» gegründet. Das Ziel: «Wir ermöglichen und be­schleunigen KI-Innovationen ‹made in Germany and Europe› mit dem Ziel, deutsche und europäische Lieferan­ten und Händler zu stärken und glo­bal wettbewerbsfähig zu machen», so Tkotz.

 

Ein «Dogmenwechsel» ist der Markant mit der Entwicklung der Mar­kant B2B-Plattform gelungen, die als Anlaufstelle für die Bündelung und Verwaltung der täglichen Herausforde­rungen von Vorlieferanten, Industrie, Dienstleistern und Einzelhändlern ent­lang der gesamten Wertschöpfungs­kette dient. Der Mehrwert für die Partner liegt vor allem im strategischen beziehungsweise finanziellen Nutzen des Projekts. «Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir in der Konstellation Industrie, Handel und Markant wirk­liche Erfolgsgeschichten schreiben konnten. Der Antrieb dazu ist die Ko­operation, das ist unsere DNA und das gilt es, in der Zukunft weiter fortzu­führen», resümierte Scheid.

 

Spannungen und Stärken

Auftaktredner am ersten Tag war Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Direktor des Forschungszentrums Generationen­verträge an der Universität Freiburg. In seinem Vortrag «Die zukünftige Ent­wicklung unserer Gesellschaft» zeich­nete er ein aktuelles Bild der deutschen Demografie und zeigte die damit ver­bundene Rentenproblematik auf.

Das Thema Stabilisierung war auch Gegen­stand der Talkrunde. Zhengrong Liu, Asienexperte, ehem. Personalvorstand bei Beiersdorf und Lanxess, Sandra Navidi, USA-Wirtschafts- und Finanzexpertin, Kommentatorin bei n-tv, und Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, diskutierten über Europa und den Wirtschaftsstandort Deutschland im Kontext internationaler Spannungsfel­der. Eine zentrale Aussage: Es braucht Vertrauen in eigene Stärken, um die Herausforderungen der Globalisierung meistern zu können und ein Bewusst­sein für die kulturellen Unterschiede.

 

Um Spannungsfelder ging es am zwei­ten Kongresstag ebenfalls, allerdings im sportlichen Sinn. Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern Mün­chen e.V. schilderte eindrucksvoll den Erfolgsdruck und die Kommerziali­sierung im Fussball. Ihm sind Grossinvestoren ein Dorn im Auge, die mit prall gefüllten Geldkoffern umherzie­hen und Klubs mit utopischen Beträ­gen alimentieren. «Das hat mit dem Fussball wie ich ihn liebe, nichts mehr zu tun.»

 

Blick auf die Zukunft

Gerd Leonhard, Futurist und Hu­manist, Zukunftsberater und CEO bei The Futures Agency widmete sich dem Thema «Die gute Zukunft: Mensch mit Maschine, Human In­telligence und KI.» Leonhards Man­tra lautet: Menschen, Planet, Zweck, Wohlstand. Er argumentiert, dass wir in Schwierigkeiten sind, wenn einer dieser vier vernachlässigt wird. Er ist der Meinung, dass die Welt derzeit zu viel Wert auf Profit und Wirtschafts­wachstum legt und nicht genug auf Zweck, Sinn, Planet oder Nachhaltig­keit. Der Kapitalismus, so glaubt er, braucht einen Neustart, mit neuen Arten von Dividenden und neuen Ar­ten von Aktienmärkten.

Wie das Metaverse unsere Zukunft prägen wird, darüber referierte der Digital-Marketing-Stratege Collin Croome. Er zeigte die vielfältigen Möglichkeiten des Metaverse auf und lieferte Argumente, warum sich Unternehmen schon heute mit dem Metaversum und Web3 beschäftigen sollten.

 

Um eine neue Realität ging es auch beim Vortrag von Anders Indset. Eine zentrale These seines Vortrages «Wollen wir die Gesellschaft verste­hen, müssen wir die Wirtschaft neu denken» lautete: Wir brauchen Anreize für Verhaltenswerte und die Kraft der Aktivierung. Dann sind wir imstande, Unfassbares zu leisten.

 

Indessen hetzt der Mensch von Termin zu Termin, muss eine Masse an Informationen täg­lich verarbeiten und leidet letztlich un­ter dem hohen Lebenstempo. Prof. Dr. Volker Busch zeigte in seinem Vortrag «Nicht die Zeit rennt, sondern wir!» wie sich dieses Dilemma lösen lässt. «Wir müssen uns trauen, Dinge wegzu­lassen. Dabei ist entscheidend, unsere Aufmerksamkeit den wichtigen Din­gen des Lebens zu schenken.»

 

Um die Entwicklung von Fähigkeiten ging es auch im Vortrag von Dr. Florence Gaub, Politikwissenschaftlerin, Zukunftsbe­raterin beim NATO Defense College «Kei­ne Angst vor der Zukunft – Anleitung zum positiven Denken». Angesichts von Krieg, Inflation, Klimakrise und zunehmender Technologie droht die Gefahr, dass wir den Glauben daran, unser zukünftiges Leben selbst gestal­ten zu können, verlieren. Es gilt daher sich die Fähigkeit bewusst zu machen, dass wir unsere Zukunft imaginär vor­stellen können, planen, gestalten und in die Realität umsetzen können als das Produkt unseres Handelns.

 

Impulse für Morgen

Auch Jean Asselborn, ehemaliger lu­xemburgischer Aussenminister hatte sich in seinem Referat «Demokratie – das Fundament Europas» die Zukunft zum Thema gemacht. Er appellierte an das Publikum die Tendenz rechter Strömungen ernst zu nehmen und sich Gedanken zu machen, weshalb diese zunehmend mehr Auftrieb erhalten. Demokratie und gemeinsame Werte sind Grundprinzipien der Europäi­schen Union. Diese sieht der Ex-Poli­tiker dadurch in Gefahr.

 

Franz-Friedrich Müller, Präsident des Verwaltungs­rates Markant AG, richtete die Abschlussworte an die Partner: «Die neue Technolo­gien haben einen grossen Einfluss auf unser Le­ben, auf unse­re Unternehmen und auf unse­re Zukunft. Die Zu­kunft ist digital und wir haben die Möglichkeit, diese zu gestalten. Wir, die Markant, brauchen Sie, un­sere Handelspartner, um ge­treu unserem Leitgedanken der Kooperation und Part­nerschaft die Zukunft erfolg­reich zu bestreiten und die dafür notwendigen Schritte einzuleiten.»

 

Der Markant Mitgliederkongress war gespickt von inspirierenden The­men aus Politik, Gesellschaft und Wirt­schaft, die dazu beigetragen haben einen klaren Blick auf die Zukunft zu bekommen und die Game Changer von morgen zu erkennen.

 

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